Männliche Sexualität – Was ist das eigentlich? Damit beschäftige ich mich – naturbedingt – seit vielen Jahrzehnten, und berufsbedingt seit über 10 Jahren intensiv. Und daher weiß ich, wie sehr wir alle vollgestopft sind, mit Bildern, Idealen, aber auch Vorannahmen und Klischees.

Bilder vom Mann, der wie im Porno immer will (und immer kann oder zumindest immer können sollte), vermeintlich schnell zum Höhepunkt komme, aber wert drauf lege, es seiner Partnerin stundenlang zu besorgen, Bilder vom Mann, der im Bett stets die Führung übernimmt, in seiner Sexualität genitalfokussiert sei, und die Frau brauche, um zu seiner Seele geführt zu werden – all das sind Bilder, die uns stets und ständig aufgezeigt werden. (Falls Ihr mehr dazu lesen mögt: In meinem Blog habe ich dazu ein paar Artikel veröffentlicht.)

was ich letztes Jahr beim bundesweiten Männertreffen erleben durfte!

Bei einem Workshop-Vortrag über Slow Sex, den ich als Teilnehmer mitgemacht habe, gab es durchaus auch wertvolle Impulse, aber leider auch viele weitere Bilder, Ideale und Ermahnungen, die einige Männer, und auch ich, mit einigem Stirnrunzeln anhörten.

Danach unterhielt ich mich auf dem Flur mit einem Mann, der sagte: „Ich wünsche mir einen Workshop, in dem Männer nicht irgendwelche Bedienungsanleitungen vermittelt werden, sondern in dem wir uns mal einfach nur über unsere ganz eigene Sexualität, die aus uns selbst herauskommt, austauschen.“

Ich habe ihn damals ermutigt, einen solchen Workshop anzubieten und habe ihm gesagt, dass ich gern als Teilnehmer dabei sein werde. Was soll ich sagen: Ich habe selten einen so berührenden Austausch mit Männern über Sexualität erlebt, wie in Räumen, wo Männer nicht als Experten auftreten, sondern einfach als Menschen, die aus ihren eigenen Erfahrungen berichten.

sondern einfach als einfacher Mann und Mensch möchte ich deshalb solch einen Raum hier möglich machen.

Ich finde, es ist wirklich Zeit, dass wir Männer einander auf der Ebene des Menschseins, jenseits all der Bilder, Klischees und Zuschreibungen zuhören und erzählen. Was für eine Ermutigung, immer mehr die eigene selbst bestimmte Sexualität zu entfalten und zu leben, wenn wir unsere ureigenen Geschichten füreinander ebenso wie für uns selbst hörbar machen.

Ich freue mich sehr auf diesen Raum!